Holz richtig pflegen

Ohne Zweifel zählt Holz zu den ältesten Baustoffen der Welt. Das Material ist relativ leicht zu bearbeiten und diese Eigenschaft schätzen Menschen offenbar schon in der Jungsteinzeit. Aus dieser Epoche stammen nämlich die ersten Fundstücke von Bohrern, Beilen, Äxten und Schabern, die vermutlich zur Holzverarbeitung eingesetzt wurde. Auch heute ist Holz aus der Bauwirtschaft nicht wegzudenken. Während man vor allem während der Nachkriegszeit in den Städten vermehrt auf Beton setzte, um große Wohnhäuser zu errichten, geht man heute vor allem im privaten Wohnbau zurück zur Natur.

Welche Vorteile bietet Holz?

Als Naturmaterial punktet Holz mit zahlreichen positiven Eigenschaften. Kaum ein anderes Material ist so flexibel wie Holz. Es stehen zahlreiche Arten zur Verfügung: helles Ahorn kommt in der Inneneinrichtung gerne zum Einsatz, Buche ist in den Schattierungen hellbraun bis dunkelrot verfügbar und Eiche begeistert mit einfacher Oberflächenbearbeitung und zählt daher in Mitteleuropa zu den beliebtesten Sorten. Architekten und Bauherren schätzen besonders die vielfassenden Gestaltungsmöglichkeiten, die Holz als Baustoff bietet. Hier weitere Vorteile:

  • Kurze Bauzeit: Holz hat sich seit Ewigkeiten als Baustoff etabliert und Bauherren haben viel Erfahrung damit. Darüber hinaus gibt es Holzbalken und anderes Baumaterial bereits fertig zugeschnitten
  • Holz punktet mit ausgezeichneten Dämmeigenschaften. Im Sommer bleibt es in einem Holzhaus auch in längeren Hitzeperioden länger kühl, im Winter hingegen wohlig warm
  • Langlebigkeit: bei richtiger Verarbeitung und regelmäßiger Pflege behält Holz lange seine Form und Funktion
  • Raumklima: in Wohnräumen wo viel Holz zum Einsatz kommt, herrscht besonders behagliche Atmosphäre
  • Rasche Bearbeitung: Holz lässt sich ohne viel Aufwand auf jedes beliebige Maß zuschneiden
  • Wird ein Holzhaus korrekt errichtet, kommt es in den Innenräumen zu keinerlei Schimmelbildung

Auf die richtige Pflege kommt es an

Beim Bauen punktet das Material also mit zahlreichen Vorteilen. Allerdings muss Holz regelmäßig nachbearbeitet werden, damit die Farbe erhalten bleibt. Als Naturstoff arbeitet Holz ständig nach und muss gepflegt werden. Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Lackierungen für Holz. Sie sorgen für einen Langzeitschutz, somit muss man Holz nicht ständig neu streichen. Anders als bei einem Haus aus Stein oder Beton müssen sich Besitzer eines Holzhauses dennoch mit der richtigen Pflege befassen. Ist Holz über Jahre ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt, bleibt das Material aus und wird im schlimmsten Fall morsch. Bei neu errichteten Häusern werden in der Regel Hölzer mit einer entsprechenden Vorbehandlung verwendet. Das Holz wird schon vom Hersteller imprägniert und somit wetterfest gemacht. Mittlerweile gibt es Mittel mit speziellen Inhaltsstoffen, die für einen Langzeitschutz sorgen. Im Prinzip ist bei Holzhäusern auf zwei Schutzmaßnahmen zu achten: einerseits benötigt das Material einen chemischen Schutz. Dieser soll das Material vor Insekten und Pilzbefall schützen. Außerdem ist ein technischer Schutz nutwendig, der Feuchtigkeit vom Haus fernhält und gegen Verrottung wirkt.

Welche Holzschutzmittel gibt es?

Um Holz zu bearbeiten, stehen verschiedene Mittel zur Auswahl, zu den gängigsten gehören:

  • Holzschutz mit Lasur
  • Holzschutz mit Lack
  • Holzschutz mit Öl

Eine Lasur deckt nicht, vertieft aber die natürliche Farbe des Naturmaterials. Bei der Bearbeitung mit einer Lasur bleibt die natürliche Maserung erhalten. Eine Lasur vertieft jedoch nicht nur die Farbe, sondern schützt das Holz auch vor Witterungseinflüssen. Dünnschichte Lasuren werden bei Zäunen oder Sichtblenden verwendet, sie dringen tief in das Material ein. Dickschichtlasuren hingegen sind für Fenster und Türen geeignet, sie wirken optisch wie durchsichtiger Lack auf der Oberfläche. Lack bietet viele Vorteile: einerseits schützen hochwertige Produkte vor Wind und Wetter, andererseits kann man mit einem farbigen Lack dem Haus ein völlig neues Aussehen verleihen. Gerade in den skandinavischen Ländern ist es üblich, Holzhäuser bunt zu gestalten. Lack überdeckt allerdings die natürliche Maserung des Holzes. Vielfältig ist nicht nur die Farbauswahl, sondern auch die Schattierung: viele Lacke sind mit matter oder hochglänzender Optik erhältlich. Für die Holzpflege im Innenraum sollte man unbedingt lösungsmittelfreie Produkte wählen. Die Mittel riechen nicht so stark und enthalten kaum Schadstoffe. Öl eignet sich als natürlicher Stoff für die Holzpflege. Mit Öl behandeltes Holz wirkt wie neu, es dringt tief ein und bringt selbst bei durch Witterungseinflüsse ergrautes Material wieder zum Strahlen. Öl wird zur Pflege vorwiegend bei Holzböden im Innen- und Außenbereich sowie für Möbel verwendet.

Muss man ein Holzhaus überhaupt streichen?

Ob man ein Holzhaus oder eine Fassade aus dem Naturmaterial regelmäßig streichen muss, hängt vorwiegend von der Verarbeitung ab. Oft ist es erst nach 10 bis 15 Jahren an der Zeit, moderne Holzbauten zu streichen. Manche Holzsorten wie Kiefer und Lärche versiegeln sich im Laufe der Jahre selbst. Dafür sorgt der natürliche Bläuepilz, der sich in den Balken angesiedelt hat und bei älteren Objekten für den leicht silbrigen Farbton sorgt. Noch dazu verändert Holz, das ständig Regen, Wind, Sonne und Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, seine ursprüngliche Farbe. Holzpflegeprodukte frischen den Ton wieder auf. Wie oft man ein Holzhaus tatsächlich streichen muss, hängt vom Material und vom Standort ab. Häuser in geschützter Lage benötigen weniger Pflege als Bauten in exponierten Regionen.